Die Karate-Sparte des MTV-Isenbüttel von 1913 e.V. wurde im Dezember 1988 von elf Karatesportlern gegründet. Von den 11 Gründungsmitgliedern sind heute noch 2 dabei: Angela Auch und Dierk Hickmann.
Die Spartenleitung setzt sich wie folgt zusammen:
Spartenleiter | Dierk Hickmann | |
Kassenwart | Angela Auch | info@mtvi-karate.de |
Jugendwart | Steffi Römer | info@mtvi-karate.de |
Die Karatesparte des MTVI ist Mitglied im Karate Verband Niedersachsen e.V (KVN), Deutscher Karate Verband e.V. (DKV) und LandesSportBund (LSB) Niedersachsen.
· Historisches und zeitgemäßes zur Sportart Karate
· Das Karatetraining im MTV Isenbüttel
· Unbesiegbar durch den MTV Isenbüttel?
· Trainingsgruppen für Jugendliche, Erwachsene und Späteinsteiger (Ü35)
· Besonderheit: Kindertraining und Soundkarate
· Kihon · Kata · Kumite
· Anfängerkurse
· Gürtelfarben
Karate wurde vor Jahrhunderten in Fernost als Selbstverteidung entwickelt. Arme, Beine, Fäuste und Füße dienen dabei als natürliche Waffen, die gegen ungeschützte, empfindliche Stellen des Körpers eines Gegners eingesetzt werden. Von dem ursprünglichen Ziel der Selbstverteidigung hat sich der heutige Karatesport, in seiner seriösen Form, entfernt. Schläge und Tritte gegen den Gegner (Trainingspartner) werden zwar mit voller Kraft und Geschwindigkeit ausgeführt, müssen aber kurz vor dem Ziel abgestoppt werden. Um diese Perfektion zu erreichen, ist ein hohes Maß an Körperbeherrschung erforderlich, daß durch jahrelanges Training erarbeitet werden muß. Diese Form des Trainings verlangt eine starke Selbstbeherrschung und den größtmöglichen Respekt vor dem Trainingspartner. Das ist auch ein Ziel im Karatetraining des MTV Isenbüttel: Jeder Karateka soll die Beherrschung und die Vervollkommnung seines Körpers und seines Geistes anstreben. Alte Karatemeister haben dieses Ziel formuliert: Nicht der Sieg oder Wettkampferfolg ist entscheidend, sondern die Meisterung des eigenen "Ich". In der Praxis bedeutet dies, daß es einem Karateka möglich ist, seine natürlichen Agressionen kontrolliert abzubauen und zu einer inneren Ruhe zu gelangen.
Die Karatesparte des MTVI wurde 1988 von einer kleinen Gruppe Karateka gegründet, die schon viele Jahre in Dojos (Trainingsraum) in Gifhorn und Wolfsburg zusammen trainierten.
Heute besteht die Sparte aus über 130 Mitgliedern, den größten Anteil haben Kinder im Alter bis zu 12 Jahren.
Das Dojo des MTVI Karate ist in die Verbandsstruktur des Niedersächsischen Karateverbandes (KVN, ca. 11.000 Mitglieder) und des Deutschen Karateverbandes (DKV, ca. 100.000 Mitglieder) eingebunden.
Die genannten Verbände sind die Fachverbände für Karate auf Landes- und Bundesebene und vom OSB (DSB) anerkannt.
In Niedersachsen gehört die MTVI-Karatesparte zu den 10% Dojos mit der höchsten Mitgliederzahl. Mitglieder des MTVI arbeiten im KVN-Vorstand und werden als Kampfrichter auf Landesebene eingesetzt.
Für dieses Engagement zur Pflege und Verbreitung des Karatesports in Niedersachsen gab es bereits Auszeichnungen auf Landesebene.
Im Training der Karatesparte des MTV Isenbüttel wird versucht, den sportlichen Aspekt der Körperbeherrschung sowie auch die disziplinierte Einstellung zum Partner (Gegner) zu vermitteln. Durch intensive gymnastische Lockerungs-, Dehnungs- und Kräftigungsübungen, die grundsätzlich jedem Karatetraining vorausgehen, werden alle Gliedmaßen des Körpers angesprochen. Die enge Beziehung vieler Übungselemente zum Yoga und zum modernen Stretching sowie das ständige Üben der Karate-Grundtechniken bewirken zusammen eine umfassende Schulung und Entwicklung der gesamten Körpermuskulatur. Weiterhin beeinflußt der häufige Wechsel von Übungseinheiten aus dem Stand zu Übungsfolgen aus der Bewegung, bei gleichzeitiger Steigerung der Übungsgeschwindigkeit und - intensität, das Herz-Kreislauf-System und trägt so zur Steigerung der Kondition bei. Atemübungen bilden dabei eine sinnvolle Ergänzung des Trainings.
In der Karatesparte des MTVI werden keine Schläger ausgebildet! Auch der Anspruch "In drei Monaten kann ich mich auf der Straße wehren." ist im MTVI fehl am Platz. Das Karatetraining orientiert sich am Breitensportgedanken des Deutschen Karate Verbandes und gibt wettkampforientierten Sportlern die Möglichkeit, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Wer allerdings eine Kampfsportart über Jahre betreibt, gewinnt auf jeden Fall an Selbstsicherheit und ist durch ein entsprechendes Auftreten in der Öffentlichkeit sicherlich weniger oft das Ziel sogenannter "Anmache". Sinnvoll einsetzen kann ein seriöser Karateka seine Kenntnisse erst nach Jahren des Übens. Dann allerdings ist seine Einstellung von Motiven geprägt, die genau diesen Einsatz verhindern. Prügeleien von Karatekindern des MTVI auf dem Schulhof folgt demzufolge umgehend der Ausschluß aus dem gemeinsamen Training wenn die Spartenleitung davon erfährt.
Vom Alter her sind dem Karatetraining im MTV Isenbüttel keine Grenzen gesetzt. Es können Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene ohne jegliche Altersbegrenzung teilnehmen.
Seit einigen Jahren bietet die Karatesparte des MTVI aber trotzdem extra Kurse und Trainingszeiten für Späteinsteiger an. Einmal im Jahr können über 35-jährige in einem Anfängerkurs die Grundzüge des Karatesports erlernen und anschließend in für sie zugeschnittenen Trainingseinheiten in ihrer Altersgruppe weiter trainieren.
Mit dieser Maßnahme knüpft der MTVI an das Konzept des Deutschen Karate Verbandes an, einen Karatekurs für Teilnehmer vom mittleren bis ins hohe Lebensalter anzubieten. Er beinhaltet ein speziell auf diese Gruppe abgestimmtes Training und ermöglicht damit den Teilnehmern ohne jugendlichen Leistungsdruck, die überaus vielseitige Sportart Karate zu erlernen.
Ob 40, 50, 60 oder älter - die Sportart Karate eröffnet viele Möglichkeiten seinen Körper und Geist fit zu halten, sein persönliches Wohlbefinden zu steigern und dadurch seine Lebensqualität zu verbessern.
Kihon ist die sogenannte Grundschule des Karate. Hier werden die Basistechniken trainiert.
Die Techniken werden unterteilt in die beiden Hauptgruppen Armtechniken und Beintechniken. Innerhalb der Hauptgruppen wird nach Abwehr- und Angriffstechniken unterschieden.
Verbunden mit den unterschiedlichsten Ständen und Schritten, die der jeweiligen Technik das Fundament verleihen, ergeben sich zum Teil komplexe Bewegungsmuster, die durch beharrliches Üben “eingeschliffen” werden. Durch dieses Training soll es gelingen, effektive Techniken aus möglichst jeder Situation in jedem körperlichen Zustand anzuwenden, ohne über die Ausführung nachdenken zu müssen.
Der Stand dieser Fähigkeiten eines Karateka wird in der sogenannten Gürtelprüfung abgefragt. Hier wird zuallererst an den Basistechniken (Kraft, Effektivität, allg. Ausführung) überprüft, ob der angetretene Sportler die nächste Gürtelfarbe verdient hat.
Das Kihontraining begleitet den Karatesportler während seiner gesamten sportlichen Laufbahn, egal welche Gürtelstufe er bisher erreicht hat.
Eine Kata ist eine überlieferte Zusammenstellung mehrerer Karatetechniken in einer festgelegten Reihenfolge und in unterschiedliche Richtungen. Sie wird mit wenigen erlaubten Abweichungen vorgeführt und nach Ihrem Ausdruck, der Kraft, Schnelligkeit und dem Timing bewertet.
Die Kata soll die technische Fähigkeiten eines Karateka für den Kampf schulen. Dazu reiht die Kata Block- und Angriffstechniken auf Vitalpunkte des Gegners und Hebel-, Wurf und anderen Immobilisationstechniken aneinander, um den Gegner zu besiegen.
In der Wettkampfdisziplin Kata wird heute neben dem oben erwähnten Ablauf vor allem das Meistern der biomotorischen Grundprinzipien, die den einzelnen Bewegungen zugrunde liegen, bewertet.
In den bereits erwähnten Gürtelprüfungen, bei denen die technischen Fähigkeiten eines Karateka beurteilt werden, bevor er eine neue Gürtelfarbe tragen darf, stellt die Kata neben dem Kihon (Grundschule, Techniktraining) und dem Kumite (Kampf) einen wichtigen Prüfungsteil dar.
Im Wettkampf wird oftmals im Finale der Kata-Disziplin das sogenannte Bunkai verlangt. Darin soll mit Gegnern die Wirksamkeit der vorgeführten Techniken demonstriert werden.
Im Training ergänzt das Üben der vielen Katas (mind. 26 für unsere Stilrichtung) das Kihon (Grundschule). Techniken werden in viele verschiedene Richtungen und aus vielen verschiedenen Situationen heraus trainiert. Durch das fortgesetzte Training sollen diese Prinzipien letztlich unbewusst zur Verfügung stehen und bilden so die Grundlage des Kumite. Mit dem Bunkai (Üben der Kata mit Gegnern) soll der Sinn der Techniken verdeutlicht werden.
Kumite ist die Umsetzung von Karatetechniken mit einem Partner. Dabei kann grundlegend zwischen abgesprochenem Kampf (Bilder dazu befinden sich auf dem Foto-Link “Kumite - Training mit dem Partner” ) und freiem Kampf/Wettkampfdiziplin unterschieden werden.
Kumite baut auf den in den Kata überlieferten und im Kihon herausgearbeiteten grundlegenden Prinzipien der Energieerzeugung und -übertragung auf (z.B. Physik: zweites newtonsches Axiom, Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung, F = m * a). Eine Kumitetechnik ohne Kime ist wertlos. Um den Partner dabei aber nicht zu verletzen werden alle Techniken kurz vor dem Ziel gestoppt.
Bis zum freien Kampf oder der Fähigkeit zu effektiver Selbstverteidigung ist es ein langer Weg. Zeitlich ist er eher in Jahren als in Monaten zu messen. Allerdings ist es im MTVI mit seiner eher auf den Breitensport ausgerichteten Karatesparte, nicht das vorangige Ziel, schnell Kämpfer oder gar Kampfmaschinen auszubilden ...
Zunächst müssen die vier Grundfertigkeiten Reaktion, Timing, Distanz und Kontrolle geschult werden. Reaktion bedeutet dabei, dass eine erfolgreich abgewehrte (auch durch Ausweichen) gegnerische Aktion mit einer Karatetechnik beantwortet wird; Timing meint den richtigen Zeitpunkt dieser Antwort; dabei muss die Antwort die Distanz zum Gegner berücksichtigen. Kontrolle schließlich bedeutet die Anwendung von Kime, d.h. die Technik in Abstand, Geschwindigkeit und Spannung so auszuführen, dass sie den Partner ernsthaft verletzen könnte, wenn wir dies wollten. Kontrolle ist daher nicht ein zu großer Abstand zum Partner bzw. der Austausch kraftloser Techniken. Alle vier Elemente müssen Zusammenkommen, damit die eine entscheidende Technik entsteht, die auch positiv bewertet werden kann.
Die Kindergruppen werden von Schulkindern bis zum Alter von 12 Jahren besucht. Unserer Trainer engagieren sich für die nunmehr aus über 80 Schulkindern im Alter von 6 bis 12 Jahren bestehende Nachwuchskarategruppe. Aus der ersten Kindergruppe ist mittlerweile auch schon ein Karatemeister (Dennis, 2. Dan, Schwarzer Gürtel) gewachsen.
Von Herumalbern und Unkonzentriertheit gibt es im Training keine Spur. Mit Ernst und Lerneifer sind die Kinder bei der Sache; Disziplin haben sie in den Jahren vorher gelernt und erstaunlicherweise ohne großartiges autoritäres Auftreten durch die Trainer. Die Kinder im MTVI können erwarten, daß sie akzeptiert werden wie sie sind. Allerdings wird von ihnen auch erwartet, daß sie im Karate einen Sport erkennen, der Körperbeherrschung und Disziplin von ihnen verlangt. Dazu gehört allerdings auch die Unterordnung unter die Trainer und der Respekt vor dem Partner. Die gefüllten Turnhallen geben dem Konzept der Karatesparte offensichtlich recht. Etwa 70 Kinder tummeln sich an jedem Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr in den Trainingseinheiten (Vorschulkinder, Anfänger und Fortgeschrittene), die zum Teil noch nach Leistungsstufen unterteilt werden. Das Geheimnis, mit einer solchen Rasselbande ernsthaft Kampfsport zu trainieren, kann sich jeder, der an dem Karatesport interessiert ist, gern ansehen. 30 Kinder, gerade noch am Toben in der Halle, stehen plötzlich ruhig und aufmerksam in einer Reihe, um sich mit den Trainern durch eine leichte Verbeugung zu grüßen. Keine amerikanische Militärakademie - Karatespaß im MTVI :-)
Die größten Schwierigkeiten haben die Trainer mit dem Unterschied in den motorischen Fähigkeiten der Kinder, die gerade in diesem Alter besonders groß sind. Deshalb beginnen sie auch in den Anfängergruppen mit Übungen, die diese Fähigkeiten fördern und verbessern sollen. Erst wenn die Basis gelegt ist, werden einfache Schläge und Tritte ohne Partner geübt. Bevor die kleinen Karateka das erste Mal "aufeinander losgehen" dürfen (freier Kampf), vergehen Jahre. Und selbst dann wird ihnen ständig die Achtung vor dem Partner und vor allem seiner Gesundheit beigebracht. Schläge und Tritte, die den Partner ernsthaft treffen, sind absolut verboten. Wo bei den Erwachsenen schon einmal mit leichtem Kontakt auf die trainierten Bauchmuskeln eine Lücke in der Deckung erkannt und genutzt wird, ist bei den kleinen Nachwuchskämpfern größte Vorsicht geboten. Erst wenn Körperbeherrschung und die Achtung vor dem "Gegner" stark genug sind, werden die Zügel gelockert.
Die besondere Gestaltung des Kindertrainings beginnt allerdings schon bei der Gymnastik. Viele Übungen, die dem ausgewachsenen Körper nicht schaden, sind bei den jungen Karateka verpöhnt. Unsere Trainer wissen genau, welche Belastungen ein Heranwachsender vertragen kann, welche Übungen der Gesundheit dienlich und welche schädlich sind. Kinderkarate, wie es im MTV Isenbüttel betrieben wird, ist also nicht einfach Karatetraining mit jüngeren Teilnehmern, sondern es verlangt fundierte Kenntnisse über die sportliche Belastbarkeit der Kinder. Die Verantwortung des Trainers für die ihm anvertrauten Sportler ist ungleich größer als bei Sport treibenden Erwachsenen. Dieser Gesichtspunkt steht im MTV Isenbüttel ganz oben.
Es gibt jetzt noch eine neue Kindertrainingsgruppe in der Karatespate des MTVs. Montags von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr Trainieren derzeit 11 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Diese Trainingszeit wurde zusätzlich zu den bereits bestehenden Trainingszeiten installiert. Somit haben die kleinen Karateka die Möglichkeit nun 2 Mal in der Woche zu trainieren – und können sich noch besser mit der Sportart Karate auseinander setzen!
Langfristig sollen die Kinder dieser Trainingsgruppe die Chance nutzen auch an Wettkämpfen teilzunehmen. Bis dahin ist es zwar noch ein anstrengender Weg (der nicht enden wird), aber die Karatekas trainieren fleißig, sind sehr motiviert und konzentriert bei der Sache… Wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten Jahren passieren wird.
Trainiert wird diese Gruppe von Steffi Römer, selbst Karateka seit 25 Jahren, Trägerin des 3 Dans (schwarzen Gürtels) und lizensierte C-Trainerin mit Erfahrung sowohl auf nationalen als auch internationalen Wettkämpfen.
Wer jetzt Interesse an dieser interessanten Sportart bekommen hat, sollte uns eine E-Mail schreiben oder einfach beim Training vorbeischauen. Ein Einstieg in die Jugend- oder Erwachsenengruppen ist jederzeit möglich.
Die Trainingszeiten können hier eingesehen werden.
In den von uns betriebenen Karatestilrichtungen Shotokan und Koshinkan werden 9 verschiedene Kyu-Grade (Schüler-Grade) von den Dan-Graden (Meister-Grade) unterschieden. Die Schülergrade sind durch farbige Gürtel, die Meistergrade durch schwarze Gürtel gekennzeichnet. Eine Übersicht über das Kyu-System bietet diese Grafik
Unschwer zu erkennen ist die einfache Regel : Je dunkler desto höher die Graduierung, wobei die Zählweise umgekehrt durchgeführt wird (9. Kyu Weißgurt, niedrigste Stufe - 1. Kyu Braungurt, höchste Stufe). Bei den Schwarzgurten wird vorwärts gezählt - Der 1. Dan ist niedriger als der 3.Dan.
Um den jeweils nächsten Gürtel zu erreichen, muss eine Prüfung abgelegt werden. Der jeweilige Ablauf ist in der Prüfungsordnung genau festgelegt. Weiter Infos können auf der Seite des DKV (Deutscher Karate Verband) eingesehen werden. Die Koshinkan-Prüfungsordnung des MTVI gibt es hier.
Oss!